Streuobstbörse Landkreis Neu-Ulm

Obsternte umsonst für alle

Heimisches Obst ist viel zu schade, um ungenutzt zu verrotten. Die Ernte vieler Obstbäume wird von den Baumeigentümern nicht mehr genutzt und das Fallobst verdirbt ungenutzt am Boden. Der Landkreis Neu-Ulm hat das Problem erkannt und gegen die Verschwendung von Lebensmitten die "Streuobstbörse Landkreis Neu-Ulm" geschaffen.

Das Prinzip ist einfach

  • Die Streuobstbörse nimmt Standorte von Obstbäumen und Obststräuchern auf.
  • Deren Früchte dürfen ohne Rücksprache für den eigenen Bedarf in haushaltsüblichen Mengen kostenlos gepflückt werden.
  • Bereits vom Baum gefallenes Obst kann in haushaltsüblichen Mengen kostenlos aufgelesen werden.
  • Der Landkreis Neu-Ulm gibt gemeinsam mit den Städten und Gemeinden sowie dem Straßenbauamt Krumbach seine ungenutzten Obstbäume entlang von Straßen und Ausgleichsflächen zur kostenlosen Ernte frei.
  • So sorgt der Landkreis Neu-Ulm dafür, dass im ganzen Landkreis mehr Obstbäume abgeerntet und das Obst verwertet anstatt verschwendet wird.
  • Mit der gemeinsamen Streuobstbörse im Landkreis Neu-Ulm wollen wir unter dem Motto „Pflegen & Ernten“ zur Erhaltung der Obstsortenvielfalt als genetisches Erbe der Region beitragen. Neben der Pflanzung alter Obstsorten und deren Pflege ist die Nutzung der Früchte seit Jahrhunderten der Sinn und die Triebfeder der Obstkultur.

Die "Streuobstbörse Landkreis Neu-Ulm" ist auf zwei Ebenen aufgebaut:
  • Erfassung der Standorte der Bäume und Sträuche über die digitale Plattform www.mundraub.org
  • Markierung der Bäume und Sträucher vor Ort mit dem gelben Band. Das gelbe Band zeigt: Hier darf kostenlos in haushaltsüblichen Mengen geerntet werden.
Auf www.mundraub.org sind über 900 Obstgehöze im Bereich des Landkreises aufgeführt. Bei vielen Obstbäumen können auch Baumpatenschaften mit den aufgeführten Eigentümern vereinbart werden. Der Baumpate ist für den Baumschnitt zur Kronenpflege verantwortlich. Dafür erhält er die Gesamternte des Obstbaumes.

Schautafel Streuobstbörse Landkteis Neu-Ulm
Wer eigene Obstbäume besitzt, die öffentlich zugänglich sind (Streuobstwiese) und zur Ernte für alle frei geben möchte, markiert die Bäume und Sträucher selbst mit einem gelben Band. Das "Gelbe Band" gibt es kostenlos beim örtlichen Gartenbauverein.

Übersicht der Gartenbauvereine im Landkreis

Außerdem können Sie unsere Vorlage für die Schautafel mit der Projektbeschreibung nutzen und damit den Baum zusätzlich markieren.

Schautafel Projektbeschreibung
Damit Sie und andere Freude an der Aktion haben, bitten wir Sie, folgende Verhaltensregeln bei der kostenlosen Obsternte zu beachten.
  • Ernten Sie ausschließlich von Bäumen und Sträuchern, die ein gelbes Band tragen. Denn nur deren Früchte wurden von den Besitzerinnen bzw. Besitzern für die Ernte freigegeben.
  • Seien Sie achtsam gegenüber der Natur und respektieren Sie das Eigentum anderer. Gehen Sie behutsam mit den Obstbäumen um.
  • Achten Sie beim Betreten der Obstwiese auf Bodenunebenheiten, herumliegende Äste oder andere mögliche Gefahrenstellen.
  • Ernten Sie nur reifes Obst in haushaltsüblichen Mengen und nur so viel, wie Sie tatsächlich verbrauchen können.
  • Die Ernte größerer Mengen zur gewerbliche Nutzung ist nicht erlaubt.
  • Prüfen Sie, ob das Obst noch gut ist. Lassen Sie sich von einer braunen Stelle nicht abschrecken. Diese können Sie einfach abschneiden. Waschen Sie die Früchte vor dem Verzehr gründlich ab.
  • Die Nutzung der freigegebenen Obstbäume erfolgt auf eigene Verantwortung. Ein Haftungsanspruch gegenüber den Eigentümern zur Verkehrsicherheit der freigegebenen Obstbäume besteht nicht.

Wissenswertes

Um welche Apfelsorte handelt es sich? Ein Mann fotografiert die Apfelsorten.

Streuobsterfassung

Auf der Suche nach verschollenen Obstsorten. In einem Projekt fördert das EU-Programm „LEADER“ die Wiederentdeckung alter Apfel- und Birnensorten.

Rote Äpfel hängen am Baum.

Obsortenerhaltungsgarten

Kennen Sie den Pfaffenhofer Schmelzling? Dabei handelt es sich um eine besonders gefährdete Apfelsorte. Der Obstsortenerhaltungsgarten soll helfen, vom Aussterben bedrohte Apfel- und Birnensorten der Region zu erhalten.

Staudenkombination im Kreismustergarten.

Gartenkultur

Beratung in allen Fragen zur ökologischen Gestaltung und umweltgerechten Pflege von Gärten, öffentlichen Grünflächen und Streuobstwiesen.
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