Große Vielfalt beim Landkreistag


Bildergalerie zum Landkreistag

Große Vielfalt beim Landkreistag

Einen spannenden Eindruck von der ganzen Vielfalt der Aufgaben des Landkreises Neu-Ulm konnte sich die Bevölkerung am Samstag, 15. Oktober 2022, verschaffen. Beim Landkreistag präsentierten sich die Landkreisverwaltung sowie verschiedene Einrichtungen des Landkreises an elf Stationen. Mit acht verschiedenen Themenschwerpunkten war im gesamten Landkreis viel geboten. Fortbewegen konnte man sich mit dem ÖPNV an diesem Tag im gesamten Landkreis kostenfrei. Zudem standen Shuttlebusse zur Verfügung und besondere Radabstellplätze. Es war die dritte von sechs Großveranstaltungen im Rahmen des 50-jährigen Landkreisjubiläums.

Heiko Schleifer erklärt der Delegation aus dem Landkreis Mansfeld-Südharz das Desk-Sharing

Im Haupthaus des Landratsamtes in der Kantstraße 8 in Neu-Ulm warteten viel Wissenswertes und viele spannende Aktionen auf die Interessierten. Landrat Thorsten Freudenberger begrüßte auch eine Delegation des Landkreises Mansfeld-Südharz. Mit dessen Vorgänger-Landkreis Hettstedt pflegte der Landkreis Neu-Ulm nach der Wiedervereinigung eine Partnerschaft. Diese will man nun wiederbeleben. Landrat André Schröder und seine Begleiterinnen und Begleiter aus Sachsen-Anhalt bekamen viele interessante Einblicke in die Aufgaben und Fachbereiche des Landkreises Neu-Ulm. Außerdem erklärte der Sitzungsdienst auf anschauliche Weise den Kreistag, dessen personelle Besetzung sowie Bestimmungen und Abläufe.

Originell und spaßig war das Aktenwerfen in einen Altpapiercontainer. Viel Gebrauch wurde auch von der einmaligen Möglichkeit gemacht, sich im Büro von Landrat Thorsten Freudenberger an seinen Schreibtisch zu setzen und davon einen Schnappschuss machen zu lassen.

Der Fachbereich „Soziales und Senioren“ hatte einen Fotowettbewerb zum Thema "Bildung und Teilhabe" veranstaltet. Landrat Freudenberger zeichnete beim Landkreistag die Gewinnerinnen und Gewinner aus. Insgesamt wurden 83 Aufnahmen eingesendet und von einer Fachjury bewertet.

Die Gewinner des Foto-Wettbewerbs Kinder-Jugend-Bildung-Teilhabe mit Landrat Freudenberger

Der Fachbereich „Naturschutz und Landschaftsplanung“ hatte eine Riedlandschaft nachgebaut, in der echte Bachmuscheln für einen Tag eingesetzt wurden. Weitere Themen waren die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen, wozu ein Glücksrad gedreht werden konnte, und der Moorschutz.

Allerhand High-Tech wurde in der Neu-Ulmer Messerschmittstraße präsentiert. Der Fachbereich „Zukunft und Innovation“ veranschaulichte die Themen Energie, Mobilität, Nachhaltigkeit und Klimaschutz, Radverkehr und Tourismus. Esther Schmid, die Radverkehrsbeauftragte des Landkreises, lud zur Bürgerbeteiligung für das Radverkehrskonzept ein, das derzeit erarbeitet wird. Ein Schnellzeichner hielt die Anregungen und Eingaben grafisch fest.

Bei der Bürgerbeteiligung für das Radverkehrskonzept wurden die Verbesserungswünsche der Bürgerinnen und Bürger bildlich festgehalten.

Eine Tourismusmessestellte das Angebot in der Region vor. Die Wirtschaftsförderung ließ eine Drohne fliegen, zeigte den Betrieb eines 3D-Schokodruckers und ermöglichte den Besucherinnen und Besuchern, eine Virtual-Reality-Brille auszuprobieren.

Zahlreiche Besucherinnen und Besucher zogen Polizei, Bayerisches Rotes Kreuz (BRK), Technisches Hilfswerk (THW) und Feuerwehr am neuen Illertisser Feuerwehrhaus an. Über den Tag (10:00 bis 16:00 Uhr) hinweg strömten deutlich über 1000 Bürgerinnen und Bürger, darunter viele Familien mit kleinen Kindern, zu der Ausstellung der „Blaulichtorganisationen“.

Dabei waren auch Isabel Rozanek aus Vöhringen mit ihrer Tochter Alexa (5 Jahre alt) und ihrem Sohn Niklas (3). „Wir sind hauptsächlich wegen des Polizeihubschraubers gekommen. Meine Tochter möchte unbedingt mal fliegen“, sagte die Mutter. Das durfte sie zwar nicht in echt, aber dafür ließ die Polizei sie an das Steuer des Hubschraubersimulators. Den Stolz darüber sah man Alexa an.

Der Hubschrauber-Simulator war ein Highlight in Illertissen.

Auch das THW zog mit seinem für Kinder ausstaffierten Boot und seinem Kranlaster vor allem die jüngsten Besucher an. Zu besichtigen war auch die Fahrzeugflotte der Feuerwehr Illertissen, darunter die Drehleiter und das modernste Löschfahrzeug LF 10. Das BRK wartete mit seiner Tauchgruppe auf. Tobias Brugger, der Technische Leiter bei der Wasserwacht Illertissen, freute sich, „dass die Leute sehr interessiert sind“. Er überraschte manche damit, dass die Ausbildung der Wasserwacht-Taucher extrem umfangreich sei und jedes Jahr Auffrischungsschulungen absolviert werden müssten.

Aufwendig und ausgeklügelt sind auch die Nachsorgemaßnahmen auf der ehemaligen Mülldeponie in Pfuhl, die sich seit dem Jahr 2001 in der Nachsorgephase befindet. Von 1972 bis 1989 waren dort Abfälle aus dem ganzen Landkreis abgelagert worden. Von 1997 bis 2000 wurde die circa 20 Hektar große Deponie umfassend saniert. Drei Experten des Abfallwirtschaftsbetriebs (AWB) standen für Führungen bereit: Thomas Moritz, Martin Bayr und Heribert Weber. Spannendes erfuhren die Besucherinnen und Besucher über die Sickerwasserbehandlung, die Photovoltaikanlage und das Gasleitungssystem. Aus Photovoltaik und Gasverstromung versorgt die Deponie, die laut Martin Bayr „in hervorragendem Zustand ist“, jährlich 340 Haushalte mit Strom.

An der Stiftungsklinik Weißenhorn im Peter-Arnold-Haus konnte man das Operieren an einer Paprika üben, seinen Blutdruck messen lassen oder sich zu Gesundheitsthemen informieren. Hierfür waren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kliniken, des Öffentlichen Gesundheitsdienstes sowie der Gesundheitsregionplus vor Ort.

Im Illertal-Gymnasium Vöhringen (IGV) stellten sich die Schul- und Kindergartenlandschaft des Landkreises, die Digitale Bildungsregion und „kita.digital“ vor. Gezeigt wurden zum Beispiel das Robotics Competence Center Illertal (RoCCI), die Zirkus-AG des Illertal-Gymnasiums sowie Aufführungen der musischen Ausbildungsrichtung in Gestalt des Symphonieorchesters des Nikolaus-Kopernikus-Gymnasiums Weißenhorn. Das Lessing-Gymnasium Neu-Ulm präsentierte seine Offenen Lernlandschaften. Und die Theaterklasse des IGV zog einen Vergleich der Schule damals und heute.

Beeindruckende Experimente gab es im Gymnasium zu bestaunen

Besucht werden konnten außerdem die vier Museen des Landkreises Neu-Ulm: Klostermuseum Roggenburg, Museum für bildende Kunst in Nersingen-Oberfahlheim, Bayerisches Bienenmuseum in Illertissen und der Archäologische Park in Kellmünz.

Alles rund um Verkehr und Mobilität war auf dem Verkehrsübungsplatz Ludwigsfeld geboten. Im Einzelnen konnten ein Parcours mit Rauschbrille, ein Bremssimulator und verschiedene Aktionen zur Verkehrssicherheit ausprobiert werden. Außerdem gab es eine Schulung zur Sicherheit auf dem Elektro-Bike.

Am Ende des Landkreistages stand das Fazit: Die Kreisverwaltung hat weit mehr zu bieten als Akten, Genehmigungen und Bescheide. Viele Besucherinnen und Besucher lobten das umfangreiche Angebot dieses bislang in dieser Form einmaligen Aktionstages. In der ersten Jahreshälfte 2023 wird die Reihe der Jubiläumsveranstaltungen fortgesetzt: vom 13. bis zum 19. März mit der Woche der Wirtschaft und Nachhaltigkeit, am 13. Mai mit dem Tag der Kultur und Vereine sowie am 30. Juni mit dem Zukunftstag.

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