Die ersten geflüchteten Menschen sind in der Erstaufnahme des Landkreises untergebracht worden


Die Erstaufnahme in der Sporthalle in Neu-Ulm Pfuhl wurde jetzt zum ersten Mal mit geflüchteten Menschen aus der Ukraine belegt. Am späten Montagnachmittag, 14.03.2022, hatte die Regierung von Schwaben rund 100 Personen für den Landkreis Neu-Ulm angekündigt. Insgesamt 92 Personen trafen am Abend an der Halle mit Bus und privaten Pkws ein. Über 30 freiwillige Helferinnen und Helfer des Bayerischen Roten Kreuzes nahmen die Menschen in Empfang, versorgten sie mit Essen und Getränken, zeigten ihnen ihre Schlafplätze und gaben Decken sowie Hygieneartikel aus. Mit Sanitätern sowie Krankenwagen war auch eine medizinische Erstversorgung für Notfälle vor Ort. Diese wurde allerdings nicht benötigt.

Unter den geflüchteten Menschen befinden sich vor allem Mütter mit Kindern sowie Familien – ein Drittel der angekommenen Geflüchteten sind Kinder. Männer gerade jüngeren oder mittleren Alters waren kaum dabei. Für die Kinder hatte das BRK eine Spielecke eingerichtet, welche sie auch gleich erkundeten. Generell war die Stimmung aber sehr ruhig.

Um die Verpflegung kümmert sich eine Cateringfirma. Des Weiteren werden tagsüber Betreuungspersonen als Ansprechpartner vor Ort eingesetzt, eine Security-Firma wird vor allem nachts anwesend sein.

Darüber hinaus wird derzeit geklärt, welche Personen länger im Landkreis Neu-Ulm bleiben werden oder wer sich nur auf der Durchreise befindet, um zum Beispiel zu Verwandten oder Bekannten in andere Städte weiter zu reisen. Diese Frage ist entscheidend dafür, wer eine Unterbringung im Landkreis Neu-Ulm benötigt. Eine Anschlussunterbringung in  privaten Unterkünften, die der Landkreis für die Geflüchteten anmietet, sollso schnell wie möglich erfolgen.

Außerdem konnte den Personen bereits ein Impfangebot über einen ortsansässigen Arzt mit ukrainischen Wurzeln gemacht werden. Eine Registrierung der Menschen über das Ausländeramt soll ebenfalls so schnell wie möglich erfolgen. Die Registrierung ist Voraussetzung, damit das Landratsamt soziale Leistungen ausgeben kann. Dazu gehören eine monatliche finanzielle Unterstützung und die Ausgabe von Krankenscheinen für den Allgemein- oder Zahnarzt.

Ein großes Dankeschön geht an alle Helferinnen und Helfer, die derzeit im Einsatz sind. So waren die Mitglieder des BRK trotz der kurzen Vorlaufzeit schnell vor Ort, indem sie zum Teil direkt nach ihrer Arbeit zur Erstaufnahme gekommen waren. Ein weiterer Dank gilt allen Bürgerinnen und Bürgern im Landkreis, die Wohnraum sowie andere Hilfsangebote gemeldet haben und unterstützen möchten. Vor allem Einliegerwohnungen oder separate Wohnbereiche, die für einen mittel- oder längerfristigen Zeitraum zur Verfügung gestellt werden können, werden nach wie vor benötigt. Wer hier etwas melden kann, ist gebeten, ein Formular auf der Seite des Landratsamtes unter Ukrainehilfe https://www.landkreis-nu.de/Ukrainehilfe auszufüllen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landratsamts setzen sich dann mit den Anbietern in Verbindung, sichten die Wohnung und mieten diese an, wenn sie geeignet ist. Aufgrund der Vielzahl an bereits eingegangenen Angeboten bitten wir um Verständnis, wenn eine Rückmeldung nicht sofort am gleichen oder nächsten Tag erfolgen kann. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten mit Hochdruck an diesem Thema und melden sich so schnell wie möglich.

Die Hilfsbereitschaft ist nach wie vor groß. Bitte bringen Sie Gegenstände nicht direkt in den Erstaufnahmestellen vorbei. Die konkrete Hilfe für die geflüchteten Menschen wird je nach Bedarf über die Kommunen vor Ort organisiert.

Wann und wie viele geflüchtete Menschen in der nächsten Zeit in den Landkreis Neu-Ulm kommen werden, lässt sich leider nicht sagen. Das Landratsamt geht aber davon aus, dass sich die Strukturen in der nächsten Zeit weiter einspielen werden. Um für alle Fälle vorbereitet zu sein, hat das Landratsamt deshalb bereits weitere Hallen für die mögliche Erstaufnahme von geflüchteten Menschen gesichtet. Aktuell ist geplant, die Festhalle in Reutti als nächstes für die Unterbringung von geflüchteten Menschen vorzubereiten.

Zusätzlich ist ein Bürgertelefon geschaltet. Dieses ist von Montag bis Freitag von 09:00 bis 13:00 Uhr unter der Telefonnummer 0731 – 70 40 50 50 erreichbar. Nach Möglichkeit wird jedoch darum gebeten, sich zuerst auf der Website des Landratsamts Neu-Ulm zu informieren, ob hier die entsprechende Frage bereits beantwortet ist. Hier sind und werden  Informationsangebote auch auf ukrainisch eingestellt:

https://www.landkreis-nu.de/Ukrainehilfe

Erstaufnahme für geflüchtete Menschen: Matratzen sind in der Sporthalle ausgelegt.

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