Betrüger nutzen Hilfsbereitschaft älterer Menschen aus


Die Seniorinnen und Senioren werden zahlenmäßig eine immer größer werdende Bevölkerungsgruppe. Die kommunale Seniorenpolitik steht angesichts dieses sozialen und demografischen Wandels vor großen Herausforderungen. Bevölkerungsrückgang, wachsende kulturelle Differenzierungen, Veränderungen in der Familien- und Altersstruktur sowie im Wertesystem bringen einschneidende Veränderungen mit sich.

Daher lädt der Fachbereich „Soziales und Senioren“ des Landratsamts Neu-Ulm regelmäßig alle Kommunalen Seniorenbeauftragten sowie hauptamtlichen Kräfte in den Städten, Märkten und Gemeinden ein. Mittlerweile konnte das dritte Treffen stattfinden. Als Bindeglied zwischen dem Landratsamt und Seniorenvertretern nahm zudem die Kreis-Seniorenbeauftragte, Hildegard Mack, teil.

Der Schwerpunkt des Treffens lag diesmal auf dem Thema „Vorsorge gegen Kriminalität im Alter“. Viele Betrügerinnen und Betrüger nutzen die Hilfsbereitschaft älterer Menschen aus. Dabei beschränken sie sich nicht mehr nur auf die Haustür, sondern rufen an oder bedienen sich auch moderner Medien wie Smartphones, Tablets oder Laptops.

In den Nachrichten sind immer wieder Meldungen zu hören, dass Kriminelle mit sogenannten „Schockanrufen“ oder entsprechenden Whatsapp-Nachrichten als falsche Polizeibeamte oder Mitarbeitende der Staatsanwaltschaft viel Geld erbeuten. Denn die Denkweise „So etwas passiert doch nicht mir“ wiegt oft in falscher Sicherheit.

Für einen Impulsvortrag konnte Mark Schmid, Präventionsbeauftragter und Fachberater für Kriminalprävention der Kriminalpolizeiinspektion Neu-Ulm, gewonnen werden. In einem kurzweiligen und anschaulichen Vortrag machte er nicht nur auf bekannte Maschen wie den „Enkeltrick“, sondern auch die neuesten Vorgehensweisen von Betrügerinnen und Betrügern aufmerksam. Besonders aufschlussreich war, welchen psychischen Druck Täterinnen und Täter aufbauen, um die Opfer zum Beispiel am Telefon zu halten, damit sie sich keine Unterstützung holen. Dabei band Schmid die Teilnehmenden immer wieder in seinen Vortrag ein.

Die Absicherung des Hauses oder der Wohnung wurde zudem angesprochen, denn in diesen Bereichen berät die Polizei ebenfalls kompetent und produktunabhängig.

Rückfragen aus den Reihen der Teilnehmenden bestätigen, wie außerordentlich wichtig es ist, in diesen Dingen auf dem Laufenden zu bleiben und in den Kommunen entsprechende Informationsabende anzubieten. Darüber hinaus sollten Angehörige und nahestehende Personen immer wieder mit älteren Menschen über die Methoden von Trickbetrügerinnen und
-betrügern reden. Die Teilnehmenden sprachen sich dafür aus, dass vor allem Bankangestellte sensibilisiert werden sollten, betagte Kundinnen und Kunden vor Ort auf einen möglichen Betrug aufmerksam zu machen, wenn diese überraschend große Summen von ihren Konten abheben.

Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.polizei-beratung.de oder www.pfiffige-senioren.de oder im „Wegweiser für Senioren im Landkreis Neu-Ulm“, der in allen Rathäusern als Broschüre oder als online Flipping-Book unter www.landkreis-nu.de/Soziales-Senioren erhältlich ist.

Telefonische Sprechstunde mit der Seniorenbeauftragten

Des Weiteren bietet die Kreis-Seniorenbeauftragte Hildegard Mack regelmäßig telefonische Sprechstunden für Seniorinnen und Senioren sowie deren Angehörige an. Die nächste kostenlose, telefonische Seniorensprechstunde findet am Mittwoch, 7. Dezember 2022, von 10:00 bis 12:00 Uhr unter der Telefonnummer 0731 7040-52590 statt.

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