Landrat in Kellmünz auf dem Wasser unterwegs


Ein besonderer Termin stand vor Kurzem auf der Agenda von Landrat Thorsten Freudenberger: Eine Besichtigung der Barro Bootsbau GmbH in Kellmünz inklusive anschließender Probefahrt. Michael Sautter, der seit 2019 den Betrieb als Geschäftsführer leitet, stellte das Unternehmen und dessen Geschichte zunächst vor. Nach einem Rundgang durch die Produktionshalle bestieg Sautter gemeinsam mit dem Landrat und dem Wirtschaftsbeauftragten des Landkreises Neu-Ulm, Simon Schrag, ein kurz vor der Auslieferung stehendes Boot für eine Probefahrt auf dem nahegelegenen Baggersee.

1955 von Hans Barro gegründet

Die Barro Bootsbau GmbH besteht seit 1955. Hans Barro hat den Betrieb in Vöhringen gegründet und lange Jahre dort erfolgreich geführt. 1997 wurde der Betrieb nach Kellmünz verlagert. Michael Sautter als Geschäftsführer beschäftigt momentan 12 Personen. Der Betrieb in Kellmünz ist einer von nur wenigen Herstellern solcher Boote in ganz Deutschland und tut sich durch die gebauten Unikate im Landkreis und in ganz Deutschland hervor.

Landrat Thorsten Freudenberger macht sich persönlich ein Bild von der Qualität der Boote

Ob Einsatzboote für Rettungs- und Notfalleinsätze, Arbeitsboote für die Fischerei oder Sport- und Freizeitboote: Die Beschäftigten der Barro Bootsbau GmbH fertigen diese in aufwendiger Handarbeit vom rohen Blech bis zum fertigen Boot, ebenso wie Steganlagen und Zubehör. In der Halle, in der fleißig gearbeitet wurde, erklärte Sautter, worauf es beim Verschweißen der Aluminium-Teile ankommt und dass "die Boote durch luftdichte Doppelböden oder fest verbaute Auftriebszellen praktisch unsinkbar" seien. Die Produktionshalle verlassen bis zu 75 Boote pro Jahr. "Die Hälfte davon geht an die Feuerwehren im Landkreis und auch weit darüber hinaus – vom Bau bis zur Lieferung an den Kunden vergeht in der Regel ein halbes Jahr", sagte Sautter beim Rundgang.

"Bootsbau allein reicht nicht, es braucht Innovation"

Gemeinsam mit einer anderen Firma hat Michael Sautter ein Boot mit einer neuartigen elektrisch angetriebenen Bordwand entworfen. Diese lässt sich ausklappen und kann einen Verletzten aus dem Wasser an Boot heben. "Bootsbau allein reicht nicht, es braucht auch Innovation", sagte Landrat Thorsten Freudenberger beim Blick auf Fotos des Prototypen, der momentan zu erweiterten Tests am Bodensee liegt.

Boote werden auf einem Baggersee getestet

Die neugebauten Boote werden erst ausgeliefert, nachdem sie getestet wurden. Ob der freie Fall aus zwei Metern, den sie unbeschadet überstehen müssen oder die Fahrt mit Vollgas: Für die Härtetests und Probefahrten dient zumeist ein fußläufig entfernter Baggersee. Dafür steht die Barro Bootsbau GmbH: Sicherheit und Qualität, die auch die zahlreichen Kunden schätzen. Von beidem konnte sich der Landrat überzeugen, denn laut Sautter ist "die Nachfrage da, trotz aller momentanen Schwierigkeiten." Dies freute den Landrat zu hören, und er beschloss seinen Besuch mit einem Wunsch: "Mögen die von Ihnen gebauten Boote immer mindestens eine Handbreit Wasser unterm Kiel haben."

Michael Sautter macht mit Landrat Thorsten Freudenberger eine Probefahrt über den See

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