10 Jahre Bildungsregion Neu-Ulm
„Unser Rohstoff im Landkreis Neu-Ulm ist der Geist, den es zu bilden gilt“, sagte Landrat Thorsten Freudenberger beim Festakt zu zehn Jahren Bildungsregion Landkreis Neu-Ulm. In der Stadthalte Weißenhorn haben Akteurinnen und Akteure aus den Bereichen Politik und Bildung auf diese Zeit zurückgeblickt. Mit dabei war auch Altlandrat Erich Josef Geßner, der bereits 2008 mit einer Bildungsregion „eine lebendige und nachhaltige Bildungslandschaft“ zu schaffen begann und in dessen Amtszeit mit der Bildungsregion Landkreis Neu-Ulm die erste Bildungsregion in Bayern zertifiziert wurde. Im Jahr 2020 wurde der Landkreis Neu-Ulm als „Digitale Bildungsregion“ ausgezeichnet.
Der Unterstufenchor des Nikolaus-Kopernikus-Gymnasiums umrahmte den Festakt musikalisch.
Vorträge zu Bildung für nachhaltige Entwicklung
„Am Anfang stand eine Vision, am Ende eine gemeinsam gelebte Bildungslandschaft“, sagte die Bildungsbeauftragte des Landkreises Neu-Ulm, Sonja Seger-Scheib.
Neben einem Blick zurück gab es auch einen Blick nach vorn und damit einen Ausblick auf das neue Schwerpunktthema der Bildungsregion: Bildung für nachhaltige Entwicklung – Bildung für eine gemeinsame Zukunft.
Matthias Rausch, Klimaschutzmanager des Landkreises Neu-Ulm, stellte die 17 globalen Nachhaltigkeitsziele vor. Diese gehen weit über Umweltthemen hinaus und betreffen Wirtschaft und Gesellschaft.
Bildung als Schlüssel für nachhaltige Entwicklung
Für die Umsetzung der Ziele sind dazu passende Kompetenzen vonnöten. Dazu leistet Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) einen wesentlichen Beitrag. Durch die Bildungsregion werden schulische und außerschulische Angebote miteinander verbunden. So ergibt sich ein ganzheitlicher Ansatz von Bildung für nachhaltige Entwicklung, wie Bildungsbeauftragte Seger-Scheib erläuterte.
„Frei Day“ an den Grundschulen Illerberg und Bellenberg
Daniela Schneller-Jokschus, Schulleiterin der Grundschulen Illerberg und Bellenberg, gab einen Blick in die konkrete Praxis: Mit einem „Frei-Day“, einem wöchentlichen Mittmachtag, ermöglichen sie den Schülerinnen und Schülern, sich mit eigenen Lösungsansätzen aus deren Lebenswelt an der Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele zu beteiligen. „Ein Lernformat, in dem das Leben die Fragen stellt“, wie Schneller-Jokschus ausführte.
Was tut die Bildungsregion Landkreis Neu-Ulm?
Die Arbeit der Bildungsregion beruht immer auf den gleichen Grundsätzen: Fachleute vernetzen, für eine gemeinsame Wissensbasis sorgen, einen Überblick über die vielfältige Angebotsstruktur schaffen und konkrete Angebote und Projekte in der Region ermöglichen.
Nach den Vorträgen gestalteten die Anwesenden gemeinsam einen Zukunftsbaum mit Ideen, Wünschen und Zielrichtungen für die kommende Arbeit.
Die Angebote der Bildungsregion
Das „Haus der kleinen Forscher“, die „Stiftung Kinder forschen“ an Kitas, Horts und Grundschulen, gehört zum dauerhaften Angebot der Bildungsregion. Des Weiteren gibt es die jährlich stattfindende Vortragsreihe zum Thema „Digitalisierung und die Zukunft des Lehrens“ für Lehrkräfte, die Thementage Demokratie für Grund- und Mittelschüler und das Projekt „Was kreucht und fleucht?“ in Zusammenarbeit mit dem Arten- und Naturschutz an allen weiterführenden Schulen im Landkreis Neu-Ulm.
Passend zum neuen Schwerpunktthema der Bildungsrgeion ist das Projekt „17 Ziele - eine Zukunft: Gemeinsam gestalten“ gestartet. Damit ruft die Bildungsregion alle Akteurinnen und Akteure, ausdrücklich auch Schülerinnen und Schüler, dazu auf, sich an der Umsetzung der 17 Nachhaltigkeitsziele vor Ort zu beteiligen. Wer mitgestalten möchte und dazu Veranstaltungen, Aktionen oder Projekte plant, kann sich gerne an die Bildungsregion wenden. Interessierte erhalten Beratung, Unterstützung finanzieller Art und können Teile der Ausstellung zu den Nachhaltigkeitszielen ausleihen. Die Ausschreibung richtet sich an alle Schulen, Ganztagesbetreuungsangebote, Kindertagesstätten und sonstige Interessierte.
„Die Bildungsregion ist für uns nicht nur ein Name oder ein Zertifikat. Vielmehr erfüllen wir diese mit Leben. Besonders gut finde ich den Austausch von wichtigen Akteurinnen und Akteuren, wie zum Beispiel bei unseren regelmäßigen Versammlungen der Schülersprecherinnen und Schülersprecher im Landratsamt. Denn die Kinder und Jugendlichen sind die direkt Betroffenen und ein Sprachrohr der Generation um die es geht“, betonte Landrat Thorsten Freudenberger abschließend. Bildung bedeute immer eine Investition in unsere Kinder und damit in unsere Zukunft!