Ausschuss beschließt Maßnahmen zur Zukunftssicherung der Kliniken
Drei Monate nach der Einleitung des Gestaltungsprozesses „KSS Zukunft“ durch Landrätin Eva Treu wurde heute in einer Sitzung des Ausschusses für Gesundheit und Krankenhauswesen ein wichtiger Beschluss gefasst, der die zukünftige Entwicklung der Kreisspitalstiftung (KSS) nachhaltig beeinflussen wird.
„Dem einstimmigen Beschluss sind intensive Gespräche, eine Klausurtagung und umfangreiche Prüfungen vorausgegangen. Ich bin überzeugt, dass wir auf einem guten Weg sind“, sagte stellvertretender Landrat Erich Winkler, der die Sitzung leitete.
Konkret bestand Einigkeit, Maßnahmen zu treffen, um die wirtschaftliche Situation der KSS, für die sich jeden Tag 1.350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit großem Engagement einsetzen, mittel- bis langfristig zu verbessern. Der bisherige Prozess wurde transparent und unter Einbeziehung der maßgeblich Beteiligten gestaltet.
Die erste Maßnahme sieht für jeden Standort individuell ein nachhaltiges Medizinkonzept vor. Das Leistungsspektrum soll jeweils an die Bedürfnisse der Bevölkerung und die Wettbewerbssituation angepasst werden. Durch die Zusammenarbeit und Vernetzung mit anderen Partnern soll eine zukunftsfähige Schwerpunktbildung und Profilierung der einzelnen Standorte erreicht werden.
Für die Donauklinik Neu-Ulm besteht das Ziel darin, sie in ein regionales medizinisches Netzwerk für die Region Ulm/Neu-Ulm zu integrieren. In der Stiftungsklinik Weißenhorn soll mit regionalen Partnern ein medizinisches Netzwerk für den ländlichen Raum aufgebaut werden. Für Illertissen wird eine spezialisierte Leistungserbringung mit Schwerpunktbildung angestrebt. Die Umsetzung dieser Maßnahmen liegt in der Verantwortung des Trägerkreises und der Klinikleitung. Die Konzeption soll bis Ende dieses Jahres abgeschlossen sein. Die Umsetzung bis Ende 2025 erfolgen.
Um die Transparenz zu steigern und die Steuerbarkeit der medizinischen Leistungen und Kosten nachhaltig zu verbessern, führt die KSS entsprechende interne Prozesse und Systeme ein. Die Klinikleitung wird diese Änderungen gemeinsam mit den Chefärzten bis Ende des Jahres umsetzen. Auch im Bereich der nicht-medizinischen Leistungen werden Maßnahmen zur Kostenoptimierung ergriffen.
Als weitere Maßnahme soll die aktuelle Stiftungsstruktur der KSS gesellschaftsrechtlich entflochten und die Verwaltung des Stiftungskapitals vom Betrieb der medizinischen Einrichtungen entkoppelt werden. Ziel sind die Erhöhung der Handlungsfähigkeit und -geschwindigkeit der Betriebsgesellschaft. Hierfür soll der Trägerkreis bis Ende 2024 eine Konzeption erstellen und auf eine Umsetzung im kommenden Jahr hinwirken.
„Das Ziel all dieser Maßnahmen ist die Sicherstellung einer hochwertigen medizinischen Versorgung im Landkreis Neu-Ulm. Der heutige Beschluss ist ein klarer Auftrag für die Fortführung des von Landrätin Treu angestoßenen Prozesses“, sagte stellvertretender Landrat Winkler.
Information:
Der Trägerkreis besteht seit Anfang des Jahres, um das Klinikteam in strategischen Fragen zu unterstützen und den laufenden Gestaltungsprozess zu begleiten. Dem Trägerkreis gehören an: die Landrätin, ihr Stellvertreter, Vertreter der Landkreisverwaltung sowie drei externe Berater, darunter der Vorsitzende des Klinikbeirats.