Vielfältige Angebote und reger Austausch im Bereich Asyl und Integration


Einen regen Austausch gab es beim letzten Dialogforum Asyl im Landratsamt Neu-Ulm. Organisiert und umgesetzt wird es regelmäßig von der Integrationsbeauftragten im Landkreis Neu-Ulm, Margarete Fischer. Neben den Vertreterinnen und Vertretern aus dem Landratsamt, dem Jobcenter sowie weiterer Organisationen, kamen rund 30 Besucherinnen und Besucher ins Landratsamt, was die Veranstalter freute.

Erich Winkler, stellvertretender Landrat des Landkreises Neu-Ulm, hieß die Anwesenden willkommen und richtete zuerst seinen Dank an alle ehrenamtlich Tätigen, welche die Asylbewerber und Geflüchteten unterstützen. „Ohne Sie geht es nicht. Nicht nur wir hier im Landratsamt und in den Kommunen können uns dankbar schätzen, dass Sie jeden Tag helfen und unterstützen, sondern vor allem auch ihre Schützlinge.“

Im Anschluss gab es einen Einblick in die aktuelle Situation im Landkreis. Karen Beth, Leiterin des Geschäftsbereichs „Soziales, Jugend, Senioren und Familie“ stellte die Flüchtlingszahlen des Landkreises vor.

Die vom Landkreis Neu-Ulm betreuten Unterkünfte sind ausgelastet: von den insgesamt 876 Plätzen sind 854 besetzt. Zu den noch freien Plätzen kann es kommen, weil beispielsweise Familienzimmer, in denen rechnerisch noch Platz für weitere Menschen wäre, nicht mit Außenstehenden belegt werden.

Hinzukommen Geflüchtete, die in den Unterkünften der Regierung von Schwaben untergebracht sind.

Carolin Traub und Resul Parlak (Mitarbeiter des Landratsamtes im Fachbereich Soziales und Senioren) standen für Fragen rund um die Einführung der Bezahlkarte für Geflüchtete im Landkreis Neu-Ulm zur Verfügung.

Anschließend berichtete Renate Fischer, stellvertretende Leiterin des Fachbereichs Ausländer- und Staatsangehörigkeitsrecht und Integration, vom Chancen-Aufenthaltsrecht. Mit dieser Aufenthaltserlaubnis sollen Menschen, die am 31.10.2022 seit fünf Jahren geduldet, gestattet oder mit einer Aufenthaltserlaubnis in Deutschland leben, ein 18-monatiges Chancen-Aufenthaltsrecht erwerben können, um die Möglichkeit zu erhalten, in dieser Zeit die übrigen Voraussetzungen für ein humanitäres Bleiberecht zu erfüllen.

Beate Reize und ihr Team vom Jobcenter Neu-Ulm stellten den Jobturbo – Arbeitsmarktintegration von geflüchteten Menschen vor. Dieses Angebot richtet sich an Geflüchtete, die einen Aufenthaltstitel haben und somit beim Jobcenter angebunden sind. Ziel des Angebots ist eine schnelle und dauerhafte Arbeitsmarktintegration. Die Mitwirkung aller Beteiligten ist Voraussetzung: Geflüchtete, Jobturbo-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter sowie Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber arbeiten eng zusammen, um eine bestmögliche Arbeitsmarktintegration zu schaffen. Das Motto lautet „Transparenz, Verbindlichkeit, Lernbereitschaft“.

Das Bildungs- und Sozialwerk der Friedenskirche Neu-Ulm (Marion Engstler und Mechthild Hilker) informierte über das Projekt WoFA – Wohnraum für alle. Durch Beratung, Netzwerkarbeit und Mietkurse soll es gelingen, dass Geflüchtete dauerhaft eigenen Wohnraum finden.

Birte Dobias stellte den Jugendmigrationsdienst (JMD) des Internationalen Bundes vor. Der JMD ist Teil der Initiative JUGEND STÄRKEN und berät und betreut Jugendliche mit Migrationshintergrund im Alter von 12-27 Jahren langfristig und individuell. Themen der Beratung können sein: Sprachkurse, Schule, Ausbildung, Beruf, Wohnen, Freizeit oder Anträge. Der JMD bietet Hilfe bei Bewerbungen und der Zeugnisanerkennung, klärt persönliche und rechtliche Fragen und berät auch Eltern zum Schulbesuch sowie der Aus- und Weiterbildung ihrer Kinder.

Zum Abschluss stellte eine Ehrenamtliche aus Altenstadt ihre Erfolgsgeschichten mit Familien, die sie betreut, vor. Die Beispiele gelungener Integration präsentierte sie mit Bildern und berichtete begeistert von ihren mehr als zehn Jahren in der ehrenamtlichen Flüchtlingshilfe.

Dialogforum Asyl_Juli2024

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