Zukunftsfahrplan für die Mittelschwabenbahn


Vertreter aus den Landkreisen Günzburg und Unterallgäu, sowie aus dem Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr, der Bayerischen Eisenbahngesellschaft mbH und der DB InfraGO AG (vormals DB Netz) trafen sich Mitte Juli 2024 in Ichenhausen, um sich über die zukünftige Entwicklung der Mittelschwabenbahn auszutauschen.

Für den Verein Regio-S-Bahn Donau-Iller ist es ein wichtiges Anliegen, das Verkehrsangebot im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) im gesamten Kooperationsraum weiter zu entwickeln und auszubauen. Die Mittelschwabenbahn von Günzburg über Krumbach nach Mindelheim gehört zum erweiterten Projektraum des Regio-S-Bahn Zusammenschlusses in der Region.

Zu Beginn der Sitzung wurde von Seiten der DB aus gegebenem Anlass über die aktuelle Situation der immer noch nicht beseitigten Hochwasserschäden berichtet. Ziel der DB ist es den Betrieb nach den Sommerferien wieder auf der Gesamtstrecke von Günzburg bis Mindelheim aufzunehmen. Leider sind zwei Kammelbrücken so stark beschädigt, dass derzeit unklar ist, ob die notwendigen Instandsetzungen kurzfristig durchgeführt werden können oder nur ein Neubau in Frage kommt.

Im weiteren Verlauf der Veranstaltung wurde von Vertretern des Freistaates zu den Möglichkeiten von Fahrplanverbesserungen und den finanziellen Rahmenbedingungen für derartige Angebotsverbesserungen berichtet. Der Freistaat bekennt sich dabei auch für die Mittelschwabenbahn zu dem politischen Ziel des Stundentakts auf allen SPNV-Strecken. Eine Umsetzung wird jedoch nicht kurzfristig zu realisieren sein. Sie ist daher erst mit einer Neuausschreibung der Verkehre Anfang der 2030er Jahre zu erwarten, sofern Regionalisierungsmittel des Bundes in ausreichendem Umfang zur Verfügung stehen.

Als Teil eines Zukunftskonzepts für die Mittelschwabenbahn soll nach Vorstellung der Vertreter des Freistaats in den 2030er Jahren die Antriebstechnik der Triebwagen von Diesel- auf einen emissionsfreien Akkuhybridantrieb umgestellt werden, verbunden mit weiteren Fahrplanverbesserungen und einer besseren Verknüpfung in den Knoten Günzburg und Mindelheim. Dazu wurden verschiedene Ansätze für ein zukünftiges Fahrplankonzept vorgestellt. Auf jeden Fall muss für ein attraktiveres Fahrplanangebot auch die Infrastruktur modernisiert werden. Dazu wurden von Seiten der DB verschiedene Ansätze vorgestellt.

Der Geschäftsführer des Vereins Regio-S-Bahn Donau-Iller, Dr. Oliver Dümmler, äußerte sich zufrieden zur Auftaktveranstaltung: "Ich bin froh, dass wir es geschafft haben, alle wichtigen Akteure in der Region, aber auch den Freistaat und die DB an einen Tisch gebracht zu haben und in diesem Rahmen gemeinsam über die Möglichkeiten und Perspektiven einer zukünftigen Entwicklung der Mittelschwabenbahn diskutieren konnten. Neben der langfristigen Entwicklung müssen wir jedoch auch die aktuelle Zuverlässigkeit im Auge behalten und gemeinsam dafür sorgen, dass das Zugangebot heute schon verlässlich die Region erschließt."

Zum Verein Regio-S-Bahn Donau-Iller:
Gründungs- und Vorstandsmitglieder sind die Landkreise Alb-Donau-Kreis, Biberach, Günzburg, Heidenheim, Neu-Ulm und Unterallgäu sowie die Städte Memmingen, Neu-Ulm und Ulm. Seit Anfang 2021 ist der Ostalbkreis weiteres Vorstandsmitglied.

Zusammen haben sie als institutionellen Rahmen für die Projektumsetzung den Verein Regio-S-Bahn Donau-Iller e.V. gegründet. Der Verein zählt mittlerweile 93 Mitglieder und hat seit Juni 2016 eine Geschäftsstelle in Ulm und steht allen Gebietskörperschaften und Institutionen im RSB-DI Kooperationsgebiet offen.

Die wesentlichen Aufgaben des Vereins und der Geschäftsstelle sind die weitere Umsetzung des Regio S-Bahn Konzeptes, die dazu notwendigen Abstimmungen mit den Akteuren beim Bund und den Ländern, die Beauftragung und Koordination von Vorplanungsleistungen zur Umsetzung der notwendigen Infrastrukturmaßnahmen, sowie die Beratung und Unterstützung der Mitglieder bei Bahnprojekten im Regio S-Bahn Kooperationsraum.

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