Vortrag befasst sich mit Zunahme antisemitischer Vorfälle seit dem 7. Oktober 2023


Vor rund 50 Gästen stellte die Referentin Dr. Anette Seidel-Arpaci, Leiterin der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Bayern (RIAS Bayern), die Arbeit von RIAS vor. Die Einrichtung hat im Januar 2019 ihre Tätigkeit aufgenommen, mit dem Ziel antisemitische Vorfälle und Tendenzen möglichst genau zu dokumentieren und mitzuhelfen, Ansatzpunkte für Interventionen aufzuzeigen. Zudem bietet sie eine Anlaufstelle für Betroffene.

RIAS Bayern wurden 2023 insgesamt 733 antisemitische Vorfälle bekannt, informierte Seidel-Arpaci Dies entspricht einem Anstieg von 73 Prozent gegenüber 2022 mit 424 Fällen. Auffallend ist die Zunahme dokumentierter antisemitischer Vorfälle seit dem 07. Oktober 2023. Im letzten Quartal des Jahres 2023 wurden laut Seidel-Arpaci weltweit und auch in Bayern erheblich mehr antisemitische Vorfälle dokumentiert. Viele Jüdinnen und Juden in Israel, weltweit und hier in Bayern würden sich deshalb in ihrer Heimat nicht mehr sicher vor Gewalt, Bedrohung und Beleidigung fühlen.

Im Anschluss an den Vortrag gab es eine Fragerunde sowie eine circa einstündige Diskussion. Von regem Interesse war dabei vor allem die Frage nach den Ursachen von Antisemitismus.

Organisatorin der Veranstaltung war die Integrationslotsin für den Landkreis Neu-Ulm, Margarete Fischer, in Kooperation mit Dekan Jürgen Pommer von der Evangelisch-Lutherischen Kirche Neu-Ulm. Die Veranstaltung wurde vom Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration gefördert.

Besucherinnen und Besucher hören dem Vortrag von Dr. Anette Seidel-Arpaci im großen Saal in der Petruskirche in Neu-Ulm zu.

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