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„An den Frieden denken heißt, an die Kinder denken“


Von Friedensnobelpreisträger Michail Gorbatschow stammt der Satz: „An den Frieden denken heißt, an die Kinder denken.“ Seit 24. Februar 2022 ist die Welt der Kinder und Jugendlichen auch in Deutschland nicht mehr die, die sie war. Sie erleben Krieg in Europa. In ihrer Nachbarschaft im Landkreis Neu-Ulm leben plötzlich geflüchtete Familien aus der Ukraine. An elf Mittelschulen sammelten Jugendliche Geld für die Flüchtlinge. Beeindruckende 11.400 Euro kamen zusammen. Die Landkreisschülersprecherinnen und -sprecher, Yasemin Schreider und Diego Pepe, übergaben nun den Spendenscheck an Pfarrer Andriy Pizo, den Vorsitzenden der ukrainischen Gemeinde Neu-Ulm.

Der ukrainische Geistliche Pizo zeigte sich sichtlich berührt von der Summe und sicherte den Jugendlichen den zweckgebundenen und transparenten Einsatz der Spende für ukrainische Kinder und Jugendliche zu. In einem bewegenden Gebet in der kleinen ukrainischen Kirche drückte er seine Hoffnung auf Frieden aus. Die „so engagierten Schülerinnen und Schüler“ stünden für eine „gute Zukunft“.

Schulamtsdirektorin Silvia Wawra zitierte die aus Galizien stammende Dichterin Mascha Kaleko: „Die Nacht, in der das Fürchten wohnt, hat auch die Sterne und den Mond“. Sie bedankte sich bei Yasemin und Diego stellvertretend für alle mitwirkenden Mittelschülerinnen und -schüler und deren Schulfamilien, die  „echte, Mut machende Sterne“ seien, so Wawra.

Die Schülersprecherinnen und -sprecher der elf Mittelschulen im Landkreis Neu-Ulm hatten sich mit den Verbindungslehrern am 23. März 2022 in einer Sondersitzung zur aktuellen politischen Situation in Europa ausgetauscht. Besonders betroffen waren die Schülerinnen und Schüler über das Schicksal der ukrainischen Kinder und Jugendlichen, die auf der Flucht sind.

Schnell wurde klar, dass die Schülersprecherinnen und -sprecher ein Zeichen der Verbundenheit setzen wollen. Tatkräftig unterstützt von der Demokratiebeauftragten Melanie Müller, Lehrerin an der Peter-Schöllhorn-Mittelschule Neu-Ulm, und weiteren Mitgliedern des Demokratieteams Mittelschule, Rektorin Irmgard Neureuther und Konrektor Sabaytin Gündogdu (beide von der Anton-Miller-Mittelschule Nersingen-Straß), sowie Schulamtsdirektorin Silvia Wawra nahmen „die Wochen der Solidarität“ Form an. Landrat Thorsten Freudenberger übernahm die Schirmherrschaft für diese Aktion.

Im April und Mai 2022 gab es an jeder Mittelschule im Landkreis Neu-Ulm unterschiedliche Aktionen, deren Erlöse gesammelt wurden: Pausenverkäufe, Sponsorenläufe oder Arbeitseinsätze in der unterrichtsfreien Zeit. Die Verwaltung der eingehenden Gelder übernahm der Nersinger Verein „Chance auf Bildung – Zeit für Kinder“. Jetzt wurde die insgesamt gesammelte Spendensumme im Beisein des stellvertretenden Landrats, Ludwig Daikeler, in der ukrainischen Kirche in Neu-Ulm übergeben.

In der ukrainischen Kirche in Neu-Ulm überreichten Yasemin Schreider und Diego Pepe einen Spendenscheck über 11.400 Euro an Pfarrer Andriy Pizo. Unterstützt wurde die Aktion, an der sich alle elf Mittelschulen im Landkreis Neu-Ulm beteiligten, von (links

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