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Neue Projekte bringen Neuausrichtung der Kreismedienzentren voran


Die Kreismedienzentren des Landkreises Neu-Ulm mit Standort in Neu-Ulm und Illertissen bauen ihr digitales Angebot weiter aus. Dank des Förderprogramms „digitale Bildungsinfrastruktur an bayerischen Schulen“ (dBIR) des Staatsministeriums für Unterricht und Kultus sollen verschiedene Projekte realisiert werden. In der letzten Sitzung des Ausschusses für Bildung, Kultur und Sport stimmten die Ausschussmitglieder einstimmig der Umsetzung der Projekte zu. Dazu gehören:

  • ein Projektraum „Virtuelle oder Erweiterte Realität“ zur Nutzung und Testung von 3 D-Brillen
  • ein Projektraum „Audiovisuelle Medien“ zur Erstellung von Videos vor einem Greenscreen inklusive Schneide- und Vertonungsmöglichkeiten
  • jeweils ein digitaler Musterraum je Kreismedienzentrum in Neu-Ulm und Illertissen
  • Erstellung einer cloudbasierten Videodatenbank, in der Videos, welche die Lehrkräfte erstellt haben, nach Jahrgangsstufe, Schulart und Fächer sortiert sowie verschlagwortet werden und somit allen Lehrkräften für den Unterricht zur Verfügung stehen

Die Kosten für alle Projekte belaufen sich insgesamt auf 415.000 Euro. Das Staatsministerium fördert 90 % der Kosten, so dass für den Landkreis Neu-Ulm ein Eigenanteil von 41.500 Euro anfällt.

Mit diesen Projekten soll die Weiterentwicklung der Kreismedienzentren zu digitalen Zentren vorangetrieben werden. Damit stehen allen Bildungseinrichtungen im Landkreis weitere moderne Angebote zur Verfügung, die nicht nur dem Zeitgeist entsprechen, sondern bei der Medienbildung zusätzlich unterstützen.

Die Digitalisierung spielt im Kreismedienzentrum eine wichtige Rolle (von links an den Tablets): Claudia Breitinge, Christian Jeske und Kerstin Lutz

Ebenfalls in der Sitzung vor Ort und Ansprechpartner für eventuelle Fragen war Christian Jeske, neuer Leiter des Kreismedienzentrums in Neu-Ulm.

Christian Jeske ist Lehrer an der Karl-Salzmann Mittelschule Neu-Ulm/Pfuhl. Außerdem ist er Berater für digitale Bildung (BdB) für Grund- und Mittelschulen in den Schulamtsbezirken Neu-Ulm und Günzburg, weshalb er gut mit dem Thema Digitalisierung an Schulen und den damit verbundenen Bedürfnissen vertraut ist. Schwerpunkt bei seiner Tätigkeit als Berater für digitale Bildung waren dabei in den letzten Monaten unter anderem die zahlreichen Förderprogramme von Bund und Land.

Die Neuausrichtung der Kreismedienzentren sieht er als wichtigen Schritt, um auf die geänderten Anforderungen einzugehen. „Die Medienzentren in Bayern sind derzeit im Wandel“, sagt Christian Jeske. „Der physikalische Verleih von Filmen geht zurück, aber es gibt neue Themen, wo die Medienzentren Schulen und außerschulische Zielgruppen des Bildungsbereiches mit Verleih von Geräten und dem entsprechende Know-How unterstützen können. Roland Denninger, mein Vorgänger, hat diesen Weg zum modernen Dienstleister angestoßen, ich möchte ihn nun als ehrenamtlicher Leiter weitergehen.“

Ein enger Austausch besteht mit Christian Zeller, dem Leiter des Kreismedienzentrums in Illertissen. In Absprache mit Christian Zeller sollen die Fördermittel genutzt werden, um thematische Schwerpunkte im jeweiligen Kreismedienzentrum zu setzen. In Neu-Ulm sollen Augmented Reality, Robotik und der Verleih von AV1, dem Avatar, der es längerfristig erkrankten Kindern ermöglicht über die Distanz am Unterrichtsgeschehen teilzunehmen, im Fokus stehen. In Illertissen soll das Augenmerk auf Virtual Reality und einem green screen liegen.

Über die cloudbasierte Videodatenbank erhalten die Lehrkräfte im Landkreis Neu-Ulm Zugang zu geprüften Videos für ihren Unterricht. Diese sind nach Inhalt und Jahrgangsstufe sortiert. In einem weiteren Schritt soll dieses Angebot den Schülerinnen und Schülern zur Verfügung gestellt werden. „So sehen sie dann nicht irgendein Video aus der unüberschaubaren Menge auf unterschiedlichen Plattformen, sondern bereits von Lehrkräften vorqualifizierte Videos“, erläutert Jeske. Die Datenbank wird über die Internetauftritte der beiden Kreismedienzentren zugänglich sein.

Damit sollen die Kreismedienzentren auch in Zukunft wichtige Anlaufstellen für die Bildungseinrichtungen im Landkreis sein. „Die Digitalisierung stellt Bildungseinrichtungen vor enorme Herausforderungen. Gerade in Zeiten, wo das Personal knapp ist, ist jede Form der Unterstützung wichtig. Die Medienzentren sollen hier einen Beitrag leisten.“

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