Förderprogramme

Um den Natur- und Artenschutz weiter voran zu bringen gibt es verschiedene Förderprogramme. Diese haben das Ziel, die Biotopstrukturen im Landkreis und die standorttypische Artenvielfalt an Pflanzen und Tieren zu erhalten.
Biotoppflege im Landkreis Neu-Ulm

Bayerisches Vertragsnaturschutzprogramm

Mit dem Bayerischen Vertragsnaturschutzprogramm (VNP) werden ökologisch wertvolle Lebensräume, die auf eine schonende Bewirtschaftung angewiesen sind, erhalten und verbessert. Landwirte, die auf freiwilliger Basis ihre Flächen nach den Zielen des Naturschutzes bewirtschaften, erhalten für den zusätzlichen Aufwand und den entgangenen Ertrag ein angemessenes Entgelt.

Das Programm soll unter anderem dazu beitragen,

  • die Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes zu verbessern,
  • die Vielfalt, Eigenart und Schönheit von Natur und Landschaft zu sichern,
  • die Lebensräume und Lebensgemeinschaften der heimischen Tier- und Pflanzenwelt zu erhalten, zu entwickeln und soweit möglich wiederherzustellen,
  • den Biotopverbund Bayern aufzubauen,
  • das Europäische Schutzgebietsnetz Natura 2000 in Bayern zu entwickeln.

Antragsberechtigt sind grundsätzlich

  • Landwirte, landwirtschaftliche Betriebe,
  • anerkannte Naturschutzverbände und -vereine,

die landwirtschaftlich nutzbare Flächen innerhalb der festgelegten Gebietskulisse (z. B. Flächen in Naturschutzgebieten, innerhalb der Biotopverbundachsen sowie biotopkartierte Flächen) bewirtschaften.

Interessenten wenden sich für die fachliche Beurteilung der Flächen, die Festlegung der Bewirtschaftungseinschränkungen und Förderbeträge an die untere Naturschutzbehörde beim Landratsamt Neu-Ulm. Voraussetzung ist, dass die betroffenen Grundstücksflächen bereits beim Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten digitalisiert worden sind. Die Antragstellung erfolgt im Anschluss daran beim Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Krumbach (Schwaben)-Mindelheim.

Landschaftspflege und Naturparkrichtlinien (LNPR)

Im Rahmen der Landschaftspflege- und Naturparkrichtlinien (LNPR) werden insbesondere Maßnahmen der Pflege, Wiederherstellung und Neuschaffung ökologisch wertvoller Lebensräume gefördert. Die Maßnahmen dienen dem Aufbau des europäischen Schutzsystems Natura 2000, des bayerischen Biotopverbunds BayernNetzNatur sowie der Umsetzung der Bayerischen Biodiversitätsstrategie.

Maßnahmen

  • Investive Maßnahmen zum Erhalt und zur Verbesserung, Entwicklung und Neuschaffung von ökologisch wertvollen Lebensräumen und zum Aufbau eines europäischen und landesweiten Biotopverbundsystems.
  • Maßnahmen zum Erhalt und zur Verbesserung der biologischen Vielfalt (Biodiversität) einschließlich spezieller Artenhilfsmaßnahmen für im Bestand gefährdete heimische Tier- und Pflanzenarten.
  • Der Erwerb oder die zivilrechtliche Sicherung von Flächen und Rechten an Flächen mit besonderer Bedeutung für den Natur- und Artenschutz.

Antragstellung

  • Die Anträge für das laufende Jahr werden bei der Kreisverwaltungsbehörde (Untere Naturschutzbehörde) eingereicht.
  • Bewilligungsbehörden sind die zuständigen Regierungen (höhere Naturschutzbehörden).

Antragsberechtigte

  • Verbände wie z. B. Landschaftspflegeverbände oder Naturparkvereine
  • Kommunen
  • Privatpersonen

Förderdaten

Nach der LNPR werden ca. 2.500 Maßnahmen pro Jahr gefördert. Durchschnittlich wurden in den Jahren 2007 bis 2013 über die LNPR jährlich bis zu 13 Millionen Euro, einschließlich EU-Mittel, bewilligt und ausgezahlt.

Mehr Erfahren

Wissenswertes

Orchideenwiese im Obenhausener Ried.

Biotoppflege

Über 300 Hektar Biotoppfläche pflegt der Landkreis in Eigenregie.
Eine Biene auf Nahrungssuche in einem Blühstreifen.

Blühende Landschaften

Blühende Landschaften sind die Lebensgrundlage für Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und viele weitere Insekten. Machen Sie mit und säen Sie ein!
Rote Äpfel hängen am Baum.

Obstsorten erhalten

Kennen Sie den Pfaffenhofer Schmelzling? Dabei handelt es sich um eine besonders gefährdete Apfelsorte. Der Obstsortenerhaltungsgarten soll helfen, vom Aussterben bedrohte Apfel- und Birnensorten der Region zu erhalten.
Nach oben