Sonnen mit Verstand


Sommer, Sonne, Sonnenbrand: Damit der Aufenthalt im Freien und beim Sonnen keine negativen Folgen nach sich zieht, startet das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege auch dieses Jahr wieder die Aktion "Sonnen mit Verstand“. Der Öffentliche Gesundheitsdienst (ÖGD) sowie die Gesundheitsregionplus im Landkreis Neu-Ulm sind am Donnerstag, 10. August, ab 13:30 Uhr am See- und Hallenbad in Senden mit einem Infostand vor Ort. Dabei geben sie wichtige Tipps und Verhaltensregeln, was bei Hitze und starker Sonnenstrahlung zu beachten ist. Sein Wissen kann man bei einem Sonnen-Quiz testen. Darüber hinaus liegen Infobroschüren aus. Informationen zu der Aktion finden sich zudem im Internet unter folgender Adresse: https://www.stmgp.bayern.de/vorsorge/umwelteinwirkungen/uv-strahlung/

Melanie Guse vom ÖGD sowie Marc Löchner von der Gesundheitsregionplus Landkreis Neu-Ulm weisen darauf hin, dass ein Sonnenbrand nicht nur schmerzhaft ist und die Haut schneller altern lässt, sondern auch der Gesundheit schadet: „Wer seine Haut übermäßig lange und schutzlos der Sonne aussetzt, erhöht sein Hautkrebsrisiko.“

Schädlich für die Hautzellen des menschlichen Körpers ist vor allem die ultraviolette (UV-)Strahlung der Sonne. Die Intensität der UV-Belastung auf der Erde ist im Wesentlichen abhängig vom Sonnenstand, der Tageszeit, der Jahreszeit und von geografischen Begebenheiten. Die Gesamtozonkonzentration in der Atmosphäre, die Bewölkung und die Höhenlage eines Ortes spielen ebenfalls eine Rolle.

Je höher die Sonne steht, desto höher ist der UV-Index (UVI). Damit hat der UVI im Frühjahr und im Sommer hohe Werte am Mittag und besonders in der Nähe des Äquators. Im Gebirge ist die UV-Strahlung intensiver als im Flachland. Schnee- oder Gewässerflächen reflektieren bis zu 95 Prozent der UV-Strahlen und verstärken diese noch. Das kann neben der Haut auch für die Augen brandgefährlich sein, wenn man sie nicht, zum Beispiel mit einer geeigneten Sonnenbrille, schützt.

Verschärfend kommt hinzu, dass die Ozonschicht, die sich in etwa 15 bis 50 Kilometer Höhe befindet, in den letzten Jahrzehnten in ihrer Fähigkeit abgenommen hat, UV-Strahlung zu filtern. Die Ozonschicht ist dünner und durchlässiger als früher, weshalb die Erdoberfläche einer stärkeren UV-Strahlung ausgesetzt ist.

Im Internet können die aktuellen UV-Indexwerte für alle Weltgegenden täglich abgerufen werden. Der ÖGD Neu-Ulm empfiehlt folgende Seiten: www.dwd.de (Deutscher Wetterdienst) oder www.bfs.de (Bundesamt für Strahlenschutz).

Unter Berücksichtigung des UVI und der individuellen Lichtempfindlichkeit, die hauptsächlich vom Hauttyp abhängt, ist es ratsam, geeignete Schutzvorkehrungen für den Aufenthalt im Freien zu treffen. Kinder und sehr sonnenempfindliche Menschen sind besonders schutzbedürftig. Spezielle Tipps für Kinder gibt es unter www.unserehaut.de/de/sonne/kinder/ oder http://www.krebshilfe.de/blog/sonnenschutz-fuer-kinder-infos-tipps/

Als Faustregel gilt: „Je höher der UV-Index, desto besser muss der Sonnenschutz sein.“ Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat folgende Empfehlungen herausgegeben:

  • UVI 0 - 2: Kein Schutz erforderlich.
  • UVI 3 - 7: In den Mittagsstunden im Schatten bleiben, T-Shirt tragen, Sonnencreme auftragen und Sonnenhut tragen.
  • UVI höher als 8: Sich in den Mittagsstunden nicht im Freien aufhalten und im Schatten bleiben. Unbedingt T-Shirt tragen, Sonnencreme auftragen und Sonnenhut tragen.

Doch was ist die richtige Sonnencreme? Wichtig sei zunächst einmal, das Sonnenschutzmittel in ausreichender Menge 20 bis 30 Minuten vorher aufzutragen bevor man sich sonnt. Wenn man im Wasser war oder geschwitzt und sich mit dem Handtuch abgetrocknet hat, muss man sich erneut eincremen.

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) empfiehlt für Kinder mindestens Lichtschutzfaktor (LSF) 30, für Erwachsene mindestens LSF 20. Aufenthalte in großen Höhen, auf Schnee, am und im Wasser und in sonnenreichen Regionen erfordern ein Sonnenschutzmittel mit einem sehr hohen LSF (50+). Für weitere Informationen wird auf folgenden Link des BfS verwiesen: https://www.bfs.de/DE/themen/opt/uv/schutz/sonnencreme/sonnencreme_node.html

Das Mittel sollte dabei sowohl im UV-B- als auch im UV-A-Bereich wirksam sein. UV-A und UV-B-Strahlung können in die Haut eindringen und die Erbsubstanz (DNA) schädigen. Wenn es der Hautzelle nicht gelingt, sich zu erholen, bleibt sie dauerhaft krank. Und damit dies nach Möglichkeit vermieden wird, empfiehlt der ÖGD Neu-Ulm: cremen, cremen, cremen.

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