Weitere Planungen zur Unterbringung von Geflüchteten im Landkreis Neu-Ulm


Die Notfallplanungen zur Unterbringung von Geflüchteten im Landkreis Neu-Ulm laufen weiterhin auf Hochtouren. Anfang November wurde mit der Belegung einer Halle in Neu-Ulm begonnen, nachdem die Aufnahmekapazitäten im Landkreis Neu-Ulm ausgelastet waren. Eine Belegung weiterer Hallen war zwar bisher nicht notwendig, aber die Unterbringung von Geflüchteten stellt uns alle weiterhin vor große Herausforderungen. Da sich leider nicht vorhersagen lässt, wann und wie viele Geflüchtete noch in den Landkreis Neu-Ulm kommen bzw. uns von der Regierung von Schwaben zugewiesen werden, lassen sich im Moment leider auch keine Aussagen darüber treffen, wie lange die belegte Schulturnhalle noch zur Unterbringung von Geflüchteten genutzt werden muss oder ob und wann noch weitere Hallen als Unterkünfte genutzt werden müssen. Deshalb gilt es für den Bedarfsfall vorbereitet zu sein.

Die weiteren Planungen sehen bei Bedarf eine Belegung folgender Hallen vor:

1. „Alte“ Halle im Schulzentrum Pfuhl (mit Belegung wurde begonnen)
2. Halle an der Berufsschule Neu-Ulm
3. Halle an der Christoph-Probst-Realschule
4. Halle an der Berufsschule Illertissen
5. Halle an der FOS
6. Sporthalle in Weißenhorn (Städtische Realschule)

Hierbei handelt es sich um landkreiseigene Hallen. Diese Hallen wurden als geeignet eingestuft, da große Hallen effizienter nutzbar sind. Sie verfügen über eine geeignete Infrastruktur und wurden für die Unterbringung von Geflüchteten zum Teil bereits in der Vergangenheit genutzt, was sich bewährt hat. Zudem müssen alle Objekte bei Bedarf auf eine längerfristige Nutzung ausgelegt sein und kurzfristig ertüchtigt werden, was einen erheblichen Aufwand bedeutet. Dazu zählen unter anderem, dass Toilettencontainer angeschlossen werden müssen, Waschräume und separate Spinde vorhanden sein müssen. Zudem müssen Sportgeräte und Zubehör der Halle zwischengelagert werden. Zudem kann bei den genannten Hallen auf wichtige Dinge wie eigens gefertigte Bodenabdeckungen zurückgegriffen werden.

Aktuell für die Unterbringung von Geflüchteten sind die alte Halle im Schulzentrum Pfuhl sowie die Halle an der Berufsschule in Neu-Ulm gesperrt. Alle anderen Hallen werden erst vorbereitet und damit für die eigentliche Nutzung gesperrt, wenn absehbar ist, dass sie benötigt werden.

Darüber hinaus wird noch eine sogenannte Winter-Notfallreserve vorgehalten, wozu die Regierung von Schwaben den Landkreis aufgefordert hat. Diese Reserve soll im Notfall schnell - innerhalb von 72 Stunden - genutzt werden können und zur vorübergehenden Unterbringung von Geflüchteten dienen. Die Unterkunft wäre nicht als Dauerunterbringung, sondern als temporäre Unterbringung und Erstversorgung gedacht. Hierfür wäre die neue Halle im Schulzentrum Pfuhl vorgesehen. Auf diese Winter-Notfallreserve würde jedoch erst dann zugegriffen, wenn alle anderen oben genannten Unterbringungsmöglichkeiten ausgeschöpft wären. Dieses Szenario würde also erst eintreten, wenn alle anderen Hallen belegt wären. Derzeit ist hiervon nicht auszugehen.

Grundsätzlich wären auch wir froh, wenn wir nicht auf Schulturnhallen zur Unterbringung zurückgreifen müssten, sondern die Hallen für ihre ursprüngliche Nutzung weiter zur Verfügung stehen würden. Uns ist bewusst, dass dies sowohl eine Belastung für die Schulen als auch die Vereine bedeutet, was wir bedauern. Wir danken deshalb allen Betroffenen für ihr Entgegenkommen und bitten um Verständnis für die aktuelle Situation.

Da aktuell unsere Unterbringungsmöglichkeiten im Landkreis ausgeschöpft sind, sodass wir auf Hallen zurückgreifen müssen, bitten wir nochmals darum, uns Wohnraum zu melden. Gerne können auch Gewerbeimmobilien, leerstehende Gebäude oder Büroräume, die sich mit relativ geringem Aufwand zu Unterkünften machen lassen sowie bebaubare Grundstücke gemeldet werden. Geeignete Objekte können über ein Online-Formular auf unserer Website des Landkreises Neu-Ulm gemeldet werden. Danke für die Unterstützung.

Online-Formular

Auf die allgemein angespannte Lage bei der Unterbringung der Geflüchteten wird seit Monaten immer wieder hingewiesen, wie zum Beispiel in der Pressemitteilung des Bayerischen Landkreistags vom 3. November (pdf).

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